Boom Pam
Puerto Rican Nights
Essay Recordings AY CD 18 (EAN 881390201822)
Vertriebe: Indigo (D), Universal (A), COD/Musikvertrieb (CH)
VÖ D: 15.8.
Eine Band mit Aha-Effekt: Als Boom Pam vor 3 Jahren auf die europäischen Bühnen trat, mochte man sich zunächst um die richtige Schublade für ihren kreativen Output Gedanken machen. Doch die waren schnell beiseite gewischt! Eine Neue aufmachen und einfach hinter die Kette der Stile, die sie vereinnahmen und neu interpretieren ein Surf kleben und die Jacke passt. Hat sich denn auch in unseren Breiten jemals einer Gedanken gemacht, woher die Surf-Musik kommt und warum ihre Glissandi nach arabischen Vierteltönen klingen? Wie wäre es damit: Dick Dales Vater war ein Einwanderer aus dem Libanon, dem Nachbarn Israels… Doch schweifen wir nicht ab, denn es gilt ein neues Album der Tel Aviver Kultkapelle anzukündigen. Boom Pam gelingt es einmal mehr, Welten zu vereinen: Ihr Spiel ist ein fruchtbarer Dialog zwischen West und Ost – und von einer Eloquenz, die einen mitreißt und hypnotisiert. Alles lebt von einem Austausch zwischen vier einzigartigen Musikerpersönlichkeiten. Uri Brauner-Kinrot hat ein Händchen, surreale Sounds der Vergangenheit ins Hier und Jetzt zu überführen, die einen nennen es Magie, die anderen Soul. Auf jeden Fall klangen die Fünfziger noch nie besser, wenn Uri Surf und den Sound des Orients zusammen in die Zeitmaschine sperrt. Uzi Feinerman ist ihm ein kongenialer Partner mit seinen überbordenden Ideen und Improvisationen, die unentwegt Neues hervorbringen. Er ist der Mann für das Ungeschliffene – wenn er eine Melodie beginnt, ist es unmöglich abzusehen, wo sie enden wird. Dudu Kohav wandelt mit den Schlagzeugstöcken zwischen Technik und Feeling: Kopf und Bauch sind für ihn ein und dasselbe. Jeden einzelnen Schlag versieht er mit einem eigenen Twist und ausreichend Platz drumherum, er sucht das Große im Kleinen (und findet es selbstverständlich). Tuba-Tuby (aka Yuval Zolotov) fungiert als Fels in der Brandung: Mag der Wahnsinn ihn auch umspülen und alles fortreißen – sein akkurates Spiel und die tiefe Wärme seiner Töne trocknet die Gischt, ob er nun in Bühnenmitte sitzt, steht oder tanzt. Es ist eine Musik, die niemals endet: Wenn sie abebbt und der Bühnenvorhang fällt, hallt es in unserem Inneren wider. Und das Echo schwappt hin und her zwischen unseren Köpfen und Herzen.
Das neue Album
Boom Pam wissen um die Kraft der Pause. Sie war nur kurz, schürte aber die Gier nach Boom Pam und diente der Produktion des zweiten Albums. Dieses besteht ausschließlich aus Coverversionen von Songs, die sie seit Jahren live spielen und nun erstmals erscheinen. Boom Pam schürfen tief und legen ihre musikalischen Wurzeln frei. Da wäre beispielsweise ihre phantastische Version von "Shayeret HaRochvim" mit Maor Cohen, im Original von den israelischen Folkpionieren Dudaim. Boom Pam haben daraus einen Hybriden aus Country, Surf und wildem israelischem Rock gemacht. Oder "Marilyn Jones", ein Stück aus einer hasidischen Comedy, aufgenommen mit dem charismatischen Sänger Dror Ahava Romem. Oder der unnachahmliche Groove von "Ani Rotze Lazuz" (auf Deutsch in etwa: Ich will tanzen), ein Song von Tomer Yosef, dem Sänger und MC von Balkan Beat Box.
Und dann wären da noch diese drei Stücke, die Uri auf einer alten Cassette seiner Eltern entdeckte, als diese noch in einer Balkan-Tanzgruppe tanzten. Das erste ist "Ushest", ein klassisch reißerischer Opener. Auf "Krai Dunavsko" fließen dann griechische Musik und gut abgehangener Rock'n'Roll ineinander. "Chervoné Coralé" schließlich steht im Geiste Dick Dales: gewissermaßen eine Hochgeschwindigkeitsversion von "The Wedge". Bei "Longa Sultaniyegah" handelt es sich um ein türkisches Traditional, das Uzi von seinem Bruder beigebracht bekam. Von "Ay Carmela" gibt es gleich zwei Versionen: einmal instrumental, einmal mit dem Sänger Italo Gonzales. Letztere schaffte es auf den Soundtrack zu dem israelischen Film "Comrade", der Teil des Films, in dem die Band ihren Auftritt hat, findet sich hier auch als Bonus Video. Genau wie das Video zu Dalida, einem Song vom ersten Album. Und schlussendlich wäre da noch die Instrumentalfassung von "Boom Pam", die inzwischen so etwas wie die Erkennungsmelodie der Band ist. Boom Pam über Boom Pam: "Unser Mix beschreibt wirklich Tel Aviv… einen Platz, an dem Leute aus aller Welt aufeinander treffen. Dieser Sound ist ein scharfer Cocktail von allem was hier an verschiedenen Stilen aufeinander prallt. All das versuchen wir zu vereinen."
Pressestimmen zu ihren Konzerten
"Der Bucovina Club erhält dieses Mal Besuch aus unserer Partnerstadt Tel Aviv. Und was für einen! Boom Pam war die Sensation beim diesjährigen Museumsufer-Fest. Man stelle sich vor, zwei Gitarristen spielen Blasmusik vom Balkan versüßt mit jüdischen Melodien und werden dabei von einem Schlagzeuger und einem Tuba-Spieler angetrieben. Das Ganze erinnert an den typischen Surfgitarrensound aus Tarantino-Filmen, Alexis Sorbas bekommt nebenbei sein Fett weg und der Nahe Osten wird auch nicht verschont. Dieser unvergleichliche Cocktail wird mit Präzision gespielt und bis zur Ekstase gesteigert - typisch Bucovina Club eben. So würde der Soundtrack eines Tarantino-Films klingen, wenn dieser auf dem Balkan spielen würde. Eine Band deren Musik direkt in dein Herz geht." (Journal Frankfurt)
Yuriy Gurzhy (DJ, Russendisko) erlebte Boom Pam in Tel Aviv: "Als die Jungs wenige Stunden später zu spielen anfingen, mischte ich mich unter das Publikum vor der kleinen Bühne. Das waren junge Leute, die sich auf Russisch, Hebräisch und Englisch unterhielten. Die Mucke von Boom Pam klang exotisch - eine Mischung zwischen arabischem und griechischem Pop, Zigeunermusik, Klezmer und Surf. Nach zwanzig Minuten fing das Publikum an zu tanzen. Obwohl die Musik rein instrumental war, sangen drei russische Punks mit bunten Frisuren und einer Wodkaflasche enthusiastisch mit. Die Stimmung wurde immer besser: Wodka/Red Bull war der ultimative Cocktail des Abends. Der Tanzboden boomte. Manche Tänzerinnen passten dort nicht mehr rein und kletterten auf die Bühne." (Ausriss aus seinem Blog vom 16.03.2004)
Colin Bass aka Sabah Habas Mustapha (of 3 Mustaphas 3 fame): Twanging guitars of Tel Aviv mix heady Eastern Mediterranean cocktail: At first was the word around the night-clubs and parties of the Tel Aviv music scene. Boom Pam. Two duelling electric guitars, pumping tuba and rocking drums. A Balkan, Jewish, Greek, Mediterranean mix-up bringing the crowds onto the dance-floor with the atmosphere of an alcohol-soaked wedding party. Word-of-enthusiastic-mouth brought them to Germany, playing alongside future producer DJ Shantel. Back home again, they continued playing weddings, bar mitzvahs, parties and clubs throughout the country, while their cover version of the Greek hit "Boom Pam" - with Israeli rock star Berry Sakharof - became a mega-hit. Success hasn't fazed them - they're still wild, weird and wonderful. Boom Pam to you. (from the WOMEX catalogue).
Banning Eyre on their first US gig at New York's Globalfest (www.afropop.org): "I was bound to the basement for more exuberant fare at the hands of Boom Pam, an Israeli quartet who blend Balkan and Mediterranean songs with surf rock aesthetics with sometimes ecstatic results. Yuval "Tuby" Zolotov puffs out tuba bass lines, providing both a sonic and visual anchor for the group's fanciful outings, which alternately crank and drag, always with an air of nonchalant high drama. The group's vocals are minimal — so most of the melodic action goes down on the two guitars. Luckily Uzi Feinerman and Uri Brauner are up to the task, whether picking out fierce, pointy melodies or thrashing into wall-of-sound passages. As much fun to watch as to hear, Boom Pam has the stuff of a great future on the North American festival circuit."
Boom Pam
Uzi Feinerman: Guitars, Banjo, Harmonica & Vocals
Yuval "Tuby" Zolotov: Tuba (Tuby plays B&S tubas)
Uri Brauner Kinrot: Guitars, Saxophone & Vocals
Dudu Kohav: Drums & Percussion
TRACKLIST
1. Ushest
2. Shayeret HaRohvim (feat. Maor Cohen)
M: Shimon Israeli/L: Naomi Shemer/Copyright control
3. Krai Dunavsko
4. Marilyn Jones (feat. Dror Romem)
M: Dov Zeltser/L: Amos Etinger/Copyright control
5. Ay Carmela (Instrumental)
6. Ani Rotse Lazuz (feat. Tomer Yosef)
M & L: Tomer Yosef/Nanadisc
7. The Wedge
Dick Dale/Markmill-Music Guenther Krusemark
8. Longa Sultaniyegah
Trad. arr. by Uzi Feinerman/Edition Essay
9. Chervone Corale
10. Boom Pam
Music: Panos Gavalas & Stelios Zafiriou/Copyright control
11. Ay Carmela (feat. Italo Gonzales)
Bonus Videos
Dalida
Ay Carmela
All songs arranged by Boom Pam & published by Edition Essay (if not indicated otherwise).
BIOGRAFIE BOOM PAM
Es gibt nicht viele Bands, die zeit ihres Bestehens zur Legende werden und kultische Verehrung genießen. Boom Pam sind eine solche, weil ihre Gigs mehr Party als Konzert sind, eine Party, auf der verschiedene Kulturen und Genres ineinanderfließen. Wenn Boom Pam zu ihren Instrumenten greifen, werden alle Schubladen geschlossen und alle Grenzen geöffnet.
Die Geschichte dieser Fab Four nimmt ihren Ausgang in Givatayim. Uri, Uzi und Tuby studieren Musik an der Thelma-Yellin-Kunsthochschule und machen Bekanntschaft mit Jazz, Rock, Blues, Folk und Klassik. Sie spielen – jeder für sich – in einer ganzen Reihe von Gruppen und sammeln Liveerfahrung wie andere Leute Fußballbildchen. Uri spielt in Indie-Bands, Uzy ist Dylan-Fan und spielt daher unter anderem in Folk-Bands. Tuby ist der Mann fürs klassische Orchester.
Das neue Jahrtausend bricht herein, und Uri und Uzi beziehen eine gemeinsame Wohnung im Süden Tel Avivs. Mal spielen sie zusammen, mal mit anderen – aber immer so lange, bis die Nacht ihre Flügel ausbreitet und davonfliegt. Ab und an nahm auch Tuby an diesen Jams teil. Und so kam eins zum andern: Der November 2002 sah die offizielle Gründung der Band, zunächst noch in Triobesetzung: Uri und Uzi an den Gitarren, Tubys Hände an der Tuba und das Bein an der Bass Drum. Sie spielten die ersten Gigs, und Uri lieferte den Namen: Boom Pam, eine Reverenz an die Hit-Single von Aris San, dem legendären griechischen Sänger und Gitarristen, der in den Sechzigern ganz oben in den Popcharts rangierte. Boom Pam erspielte sich eine treue Gefolgschaft. Und so fand der Sound seinen Weg auch in die Gehörgänge von Berry Sakharof, der von der Presse gern als Israels "Prince of Rock" tituliert wird. Er lud sie als Opener ein, als er 2003 mit Minimal Compact das Comeback in der Symphony Hall in Tel Aviv gab. In diesem Jahr stieß auch Drummer Dudu Kochav, mit dem Uzi zuvor in verschiedenen Jazz-Combos gespielt hatte, zur Band und komplettierte das Puzzle mit seinem reichen Erfahrungsschatz: Heavy Metal, Jazz, Folk und Jüdische Musik. Und schon ging es los: Mit einer irrwitzigen Kombination aus Rock'n'Roll, Surf, griechischer Musik, Balkansounds, arabischem Folk und Gott weiß was sorgte Boom Pam allerorten für Aufsehen. Der Beat rollte: Boom Pam nahm gemeinsam mit Berry Sakharov den Aris-San-Hit auf und schaffte es auf die vorderen Plätze der israelischen Radiocharts. Shantel, einer der Dreh- und Angelpunkte der neuen Balkan-Szene, lud sie ein, als Teil des Bucovina-Club-Line-ups auf Tour zu gehen. Zusammen spielten sie in den Opernhäusern von Berlin und Frankfurt. Boom Pam räumten ab.
2005 nahmen sie dann für Essay Recordings ihr Debüt in den Babylon-Central-Studios in Frankfurt auf. Zwölf großartige Stücke spielten sie live ein, zuzüglich zweier Bonustracks ("Hatul VeHatula" und "Adi Adios") und einem Video. Die World-Music-Charts hießen das Debüt willkommen und räumten einen Ehrenplatz frei.
Ausgedehnte Touren durch Israel folgten, flankiert von ein paar ungewöhnlichen Gigs auf Hochzeitsparties. Alle paar Monate ging es quer durch Europa und über den großen Teich. Außerdem folgten Boom Pam im Oktober 2006 einer Einladung zum renommierten Womex-Festival in Sevilla – eine Auszeichnung, zumal das Programm nur 30 Bands umfasst. Das Publikum – eine Mischung aus Branche und Fans – war sich einig: Boom Pams Show war unter den besten drei Performances. Boom Pam zogen weiter zum Olinkan-Festival in New Mexiko und begeisterten Zehntausende. Sie spielten beim Montreal Jazz-Festival in Kanada und vor 2000 Leuten in Kapstadt, Südafrika. Dauergast bei den Konzerten von Boom Pam: die Welt und ihre Vielfalt an Genres, die sie zum Entzücken ihrer wachsenden Fangemeinde in ihr Soundgewebe einflechten.
Boom Pam:
Uzi Feinerman: guitar, banjo & vocals
Uri Brauner Kinrot: guitar, saxophone & Vocals
Yuval “Tuby” Zolotov: tuba
Dudu Kohav: drums & percussion