Shantel & Oz Almog: Kosher
Nostra
Jewish Gangsters Greatest Hits
CD mit 60-seitigem, illustrierten Booklet im Schuber
Katalognummer: AY CD 13 (EAN: 4250536400072)
Shantel und Oz Almog präsentieren mit ihrer
Anthologie KOSHER
NOSTRA eine mitreißende Zeitreise durch die Spielkasinos,
Revuetheater und Musikclubs der U.S.A. Der Sound ist eine wilde
Mischung aus Swing, Jazz, Twist, Charleston und dem
hinreißenden Charme jiddischer Gassenhauer und Balladen.
Bis heute ist nicht besonders tief in unser Bewusstsein
eingedrungen, dass die Entwicklungsgeschichte des organisierten
Verbrechens in den Vereinigten Staaten einen relevanten
jüdischen Anteil hatte. Ein Charakter wie Hyman Roth im Film
„Der Pate“ verweist auf eine der schillerndsten
Figuren der jüdisch-amerikanischen Unterwelt-Geschichte: Meyer
Lansky. Filme wie „Billy Bathgate“,
„Cotton Club“, „Es war einmal in
Amerika“, „Der Pate“,
„Bugsy“, „Casino“,
„Gangs of New York“ oder die ganz aktuelle
HBO-Serie „Boardwalk Empire“ oszillieren zwischen
Legende, Klischee und realen Fakten. Der weit verbreitete Mythos einer
Dominanz der italienischen Mafia in Amerika überlagerte vor
allem für das europäische Publikum die Bedeutung der
Gangster jüdischer Herkunft. Doch niemand, der sich an der
History der amerikanischen Mafia versucht, kann Männer wie
Meyer Lansky, Benjamin ‚Bugsy‘ Siegel, Dutch
Schultz oder Louis ‚Lepke‘ Buchalter negieren, die
neben den klassischen sizilianischen ‚Paten‘ die
Geschicke der Unterwelt bestimmten.
Erst im letzten Jahrzehnt kam das
Thema so richtig in Europa an: Der Künstler Oz Almog widmete
dem Thema eine viel
beachtete Ausstellung, die neben seinen Gemälden auch
Polizeifotos, Tatortskizzen, Zeitungsartikel und die Biographien der
Gangster in einer viel beachteten Installation zusammenbrachte.
Shantel, der sich schon während seiner Frankfurter Studienzeit
im Rahmen einer Diplomarbeit mit dem Thema „Organisierte
Kriminalität“ beschäftigte, begann eine
intensive Recherche: KOSHER NOSTRA und ihr Einfluss auf die
amerikanische Musikkultur. Unter teils abenteuerlichen Bedingungen ist
es ihm gelungen, diese Anthologie zusammenzustellen, in der jeder Song
auf Aspekte dieser nach wie vor im Verborgenen liegenden
US-amerikanischen Kriminalitätsgeschichte verweist. Der Mythos
KOSHER NOSTRA, Mafia als Methode, die Lebensumstände, Herkunft
und Sterben jüdischer Gangster in Amerika erschienen
verknüpft mit der Musikgeschichte der USA. Es entfaltet sich
ein faszinierendes Panorama aus diversen musikalischen Genres:
- Im Schmelztiegel New York, in Chicago, Detroit und später
Las Vegas mischte sich die Musik der osteuropäischen Juden mit
westlichem bzw. afroamerikanischem Jazz zu einem neuen Sound.
- Jiddische Songs und Schlager wanderten in die Mehrheitskultur ein und
wurden weltweit populär.
- Swing, der schwarze und jüdische Musikformen
zusammenbrachte, war für jüdische Musiker wie Abe
Ellstein, Benny Goodman, Dave Tarras, Sophie Tucker, Aaron Lebedeff
oder Al Jolson eine ideale Bühne, die engen ethnischen Grenzen
zu verlassen.
Die hier vorgestellten Stücke
repräsentieren eine Parallelgesellschaft aus verschiedenen
ethnischen Szenen ebenso wie Offenheit und Interesse der
Mehrheitsgesellschaft an immer neuen exotischen Impulsen. Diese
Entwicklung eines ethnische Schranken überwindenden
Massengeschmacks begründet eine Musik-, Film- und
Musical-Industrie, die von den 20er-/30er-Jahren an von Amerika aus
auszustrahlen beginnt und auch Europa neue Impulse gibt.
Bei ihrer Recherche förderten Shantel und Oz Almog extrem rare
Stücke zutage: Wer weiß schon, dass Connie Francis
ein ganzes Album mit jiddischen Liedern aufgenommen hat, oder dass Tom
Jones „seiner“ jiddischen Mama huldigte? Shantel
stellte sich ebenso die Frage: Gab es neben den kriminellen
Geschäften der Mobster ein relevantes musikalisches Umfeld und
– welche Musikerkarrieren wurden in dieser Zeit angeschoben?
Was waren die berühmtesten jiddischen Songs und Gassenhauer
dieser Zeit, zu welchen Rhythmen wurde getanzt? Wer bei den Bucovina
Clubs in den letzten Jahren genau hingehört hat, dem ist
sicher der eine oder andere Song aus diesem Repertoire schon
aufgefallen.
Diese einmalige Zeitreise in die Musikclubs, Revuetheater, Spielkasinos
der 20er- bis in die 60er-Jahre beweist eindrücklich: Hier gab
es eine große Vielfalt und eine staunenswerte Melange von
Stilen. In die Thematik KOSHER NOSTRA und die ausgewählte
Musik führt ein ausführlicher Essay ein.
TRACKLIST
01. Connie Francis: Anniversary Song
02. Tom Jones: My Yiddishe Mamme
03. The Andrews Sisters: Bei Mir Bistu Sheyn
04. Chubby Checker: Misirlou
05. Solomon Schwartz et son Orchestra: Hava Nagila
06. The Bagelmann Sisters with Abe Ellstein Orchester: A Vaibele, a
Tsnie
07. Leonid Utjossow: Mu Mu
08. Al Jolson & Andrews Sisters: The Old Piano Roll Blues
09. Connie Francis: Shein vi de Levone
10. Barry Sisters: Zug Es Meir Noch Amool
11. Molly Picon: Es Fehlt Ihr Die Rozinke
12. Aaron Lebedeff & Alexander Olshanetzky’s
Orchestra: What Can You
Mach?-S'is America
13. Sophie Tucker: My Yiddishe Mamme
14. Yiddish Swing Orchestra: The Bridegroom Special
15. The Barry Sisters: Eishes - Chiyell
16. The Gilt Edged Four: Yiddisher Charleston
17. Cleo Brown: When Hollywood Goes Black And Tan
18. Sophie Tucker: Some of These Days
19. Wilmoth Houdini: Black But Sweet
20. Connie Francis: O mein Papa
21. Roza Eskenazy: Hariklaki