VINYL

OMFO Baghdub EP Essay Recordings AY 12

Expeditions into Central Asian Dub Space (auf 500 Exemplare limitiertem Vinyl) Die erste Maxi des Ende Juni erscheinenden Omnipresence Album versammelt 4 Stücke dieses Albums (speziell für Vinyl remixt) und einen very special Remix der Wiener Superhelden Makossa & Megablast.

Omnipresence ist das Opus Magnum des Forschungsreisende OMFO, nachdem er schon mit den Alben Trans Balkan Express (verschiedene Stücke wurden in dem legendären Borat Film verwendet) und We are the Shepherds (eine Zusammenarbeit mit dem Electronica-Zauberer Atom™) clubkompatible Sounds vorgelegt hatte. Nun kommt OMFO von seinen jahrelangen Reisen durch Zentralasien zurück, bei denen er hunderte von Feldaufnahmen machte, sich in alte Musikkulturen vertiefte, einzigartige Instrumente erlernte und elektro-akustische Experimente mit lokalen Musikern durchführte. Wir sagen: ein Meisterwerk, das noch nie da gewesene Kombinationen von Sound und Instrumenten wagt, eine Reise durch Zeit und Raum, die den Hörer von der ersten Minute an fesselt.

OMFO hat besonders in Österreich eine große Fanbase, sein Debütalbum war hier ein richtiger Underground-Bestseller. Nun haben Makossa & Megablast, deren fabelhaftes "Kunuaka"Album (G-Stone Recordings) einen Riesenerfolg feierte, den OMFO Track Baghdub überarbeitet. Baghdub war schon als eines der herausragenden Stücke auf der populären "Dub Club"Compilation (ebenfalls auf Dorfmeisters Label G-Stone) aufgefallen. Makossa & Megablast fragten nach den Originalspuren und fertigten BUGDUB - einen garantierten Tanzflächenfüller. Makossa ist eine der großen Integrationsfiguren der Wiener Musikszene. In vielfältiger Funktion setzt er seit Beginn der 90er Jahre Akzente. Am weitesten reicht dabei sein Engagement für den Radiosender FM4, dessen musikalisches Erscheinungsbild Makossa maßgeblich prägt. Seit 1995 ist er als Musik-Chef für die Auswahl der Songs verantwortlich. Durch die große Bandbreite sowie die gute Qualität des Musikprogramms trägt Marcus Wagner-Lapiere wesentlich zur Erfolgsgeschichte von FM4 bei. Bereits in den frühen 80er Jahren sucht Makossa den Weg in den Clubkultur der österreichischen Hauptstadt. Als DJ sammelt er hier erste Erfahrungen und macht sich in den kommenden Jahren einen Namen in der Szene. Als Mitte der 90er Jahre das alternative Radiopgramm FM4 auf den Weg gebracht wird, ist Makossa mit dabei. In seiner eigenen Sendung "Swound Sound System" spielt Makossa zusammen mit MC Sugar B einen deep-dubbigen Electro-Mix. In eine ähnliche Richtung geht auch sein Projekt zusammen mit dem DJ und Produzenten Megablast. Gemeinsam veröffentlichen sie ab 2006 eigene Tracks, die sich schon bald in den Cases von Carl Craig und Gilles Peterson finden. Makossa und Megablast haben gemeinsam oder als selbständige künstlerische Persönlichkeiten Remixe für Uptight, Sofa Surfers & Peter Kruder, für Labels wie G-Stone, !K7, Afroart und Pulver http://www.myspace.com/makossamegablast

Die Zusammenarbeit mit Musikern aus Eurasien ist OMFOs größte Leidenschaft, das Studium traditioneller Kulturen und ihrer Verbindung mit den metaphysischen Kräften des Kosmos seine größte Inspiration. Er möchte dabei sein Verständnis eines wahrhaftigen Modernisten des Orients einem westlichen Publikum nahe bringen. Gleichzeitig versucht er, dem Zuschauer die Musik nicht nur als reine Unterhaltung darzubieten, sondern sie in Richtung Ritual zu erweitern. Die Gleichung, die OMFO auf Omnipresence zu lösen versucht, ist keine einfache: traditionelle Kulturen und ihre Rolle im Technologie-Zeitalter.

OMFO aka German Popov war Mitglied von Bands wie The Children of Lieutenant Schmidt, Sputnik (Album: The Favorite Songs of Soviet Cosmonauts), er nahm für das Kidnap Label auf, gründete sein eigens Label Solaris, arbeitete Metamatics, Aavikoo, Jimpster, CiM and Felix Kubin zusammen. Das Spektrum vom OMFOs Werken breit gefächert. Er produziert Soundtracks für Erwachsenenvideos und komponiert Jingles für turkmenische Radiostationen. Für die Biennale in Venedig schrieb er den Soundtrack für den ersten zentralasiatischen Pavillon.

"Als ich das erste Mal OMFO hörte, war ich überrascht, dass jemand dasselbe "Leitmotiv" hatte wie ich, sich jedoch einer vollkommen anderen Kultur verschrieb. Auf den ersten Blick scheint OMFOs Werk sehr weit von beispielsweise meiner Arbeit mit Señor Coconut, Lisa Carbon oder Projekten wie Flanger entfernt, doch gibt es für mich diese Unterscheidung eigentlich gar nicht. Unsere Musik verwirft die Vorherrschaft bestimmter kultureller Stereotypen, indem sie diese verdreht und in eine scheinbar bekannte, aber dennoch neue Form bringt. Sie stellt Raum und Zeit in Frage und transferiert das Hier und Jetzt an einen anderen Ort, auf eine andere Zeitstufe." Atom™

TRACKLIST

A1 Makossa & Megablast vs. OMFO: BUGDUB
A2 Baghdub
B1 Tipsy Djinn
B2 Sindbad the Spaceman
B3 The Sorcerer

BIOGRAFIE OMFO

OMFO ist German Popovs Künstlername. Er wurde 1966 in der Hafenstadt Odessa in der UdSSR geboren. Als Heranwachsender im größten Land der Welt prasselte die Gehirnwäschenpropaganda auf ihn ein und er durchlebte den real existierenden Sozialismus von oben bis unten, bis das alles sein Ende fand. Als er die schmerzlichen Erfahrungen der Perestroika nicht mehr ertrug, zog er gen Westen. Er landete im multikulturellen Amsterdam - in einer Stadt, deren Einwohnern man eine laxe Einstellung gegenüber Cannabiskonsum und frivolem Verhalten nachsagt. Dort entdeckte G. Popov das umfassende kulturelle Erbe der Vergangenheit. Utopische Ideologien, die Moral und der kulturelle Verfall der Ära Breschnew, der Pathos der Eroberung des Weltalls und ethnische Diversität: All dies versetzte ihn in die Lage, OMFO zu werden.

G. Popovs musikalische Laufbahn begann damit, dass er zusammen mit Alex Kopyt in teuren Restaurants und Flüchtlingsunterschlupfen Gangster-Balladen und Gefängniserzählungen vortrug. Unter dem Namen The Children of Lieutenant Schmidt zogen sie Weltmusik-Fans das Geld aus der Tasche. Nach einer Weile wurde das Ganze unerträglich und G. Popov begann, sich für das Weltall und Kosmonauten zu interessieren. Zusammen mit anderen sowjetischen Auswanderern gründete er eine Band namens Sputnik. Bald wurde Sputnik von Fans elektronischer Extravaganz entdeckt; kurz darauf veröffentlichten sie ihr Album "The Favorite Songs of Soviet Cosmonauts". Während die Band in glamourösen Clubs und auf Privatpartys herumpiepste, schlug G. Popov einen neuen musikalischen Weg ein - Folklore. Während einem seiner Soloauftritte wurde er von dem Produzenten eines großen, niederländischen New-Age-Labels angesprochen. Der bot ihm an, in seinem Studio aufzunehmen. Kurz darauf veröffentlichte Oreade Music das Album unter dem mysteriösen Namen Isiric. Zu G. Popovs Überraschung wies das Label sein Werk als "Weltheilungsmusik" aus. Entgegen dieser Kategorisierung inspiriert das Album sogar heute noch junge Intellektuelle in der gesamten früheren UdSSR dazu, mit psychedelischen Substanzen herumzuexperimentieren. Das Geheimnis seines Erfolgs steckt in den russischen Texten und den exotischen sibirischen und zentralasiatischen Melodien, gespielt auf entlegenem Instrumentarium, gesungen mit ungewöhnlichen Vokaltechniken. Wahrscheinlich entdeckte G. Popov dabei, dass ethnische Weisheiten und Elektronik als wahre Folklore des 21. Jahrhunderts untrennbar miteinander verbunden sind.

Dann packten die Neunziger allmählich ihre Siebensachen. OFMO konzentrierte sich auf sein Soloprojekt Our Man from Odessa und arbeitete er mit mehreren Elektro-Labels zusammen. Das kleine niederländische Label Kidnap, das von Mitgliedern der früheren sowjetischen Diaspora gegründet und geleitet wird, brachte die meisten seiner frühen Alben heraus. Während dieser Zeit kollaborierte er auch mit einer kontroversen Diva aus der abgelegenen sibirischen Republik Tuva: Mit Sainkho Namchilak bereiste er die Welt und trat in großen internationalen Konzertsälen auf. Zur Jahrtausendwende erschufen G. Popov und seine Freunde eine neue Plattform für ihre futuristischen Sound- und Musikvisionen: Solaris entstand. Inspiriert vom russischen Konstruktivismus und utopischer Romantik war dieses Projekt nicht einfach Plattenlabel, sondern Kunstlabor. Das glamouröse Alias Our Man from Odessa verkürzt sich zum enigmatischeren OMFO. Während dieser Zeit knüpft OMFO Kontakte mit Projekten und Künstlern wie Metamatics, Aavikoo, Jimpster, CiM und Felix Kubin, die sich allesamt auf Solaris-Veröffentlichungen wie Aelita, Cheap Electric Paradise und Omnipresence. Dank ihres unfehlbaren Designs führen Musikvertriebe wie Plattenläden diese Alben immer noch als Sammlerstücke. Dann kontaktierte ihn Vladimir Lomberg - jemand, der genauso denkt wie OMFO und bei Solaris und Kidnap hinter den Kulissen wirkt. Er brachte OFMO in Kontakt mit Essay Recordings - einem Plattenlabel, das unter anderem das versteckte Potential osteuropäischer Musik ergründet. OMFO begann die Zusammenarbeit mit dem erfolgreichen Remix eines Tracks, der von Shantel - dem ersten, der Musik aus dem Balkan mit elektronischen Beats mixte - geschrieben worden war. Nachdem der Remix auf dem legendären Bucovina-Club-Album erschienen war, beauftragte Essay OFMO mit einem neuen Album. Etwas Neues musste her: OMFO setzte den Trans Balkan Express auf die Schienen.

Kurz nach Veröffentlichung wurde das Album in ganz Europa - und darüber hinaus - bekannt; Hits wurden im Radio gespielt, die Massenmedien berichteten. OFMO wuchs indes schon bald aus dem Genre heraus. Die eigenartige und irgendwie humorvolle Vision eines karpathischen Dorfbewohners, der auf einem analogen Synthesizer einheimische Melodien spielt, machte OMFOs Musik für Leute jeder Kaste, jeden Berufs und jeden religiösen Glaubens zugänglich und verständlich. Allein diese Qualität ist der Grund dafür, dass Kriminelle, Schafhirten, Astronomen sowie Taxifahrer und sogar Terroristen zu seinen Zuhörern zählen. Gerade wegen seiner Einfachheit bezeichneten viele Musikkritiker Trans Balkan Express als innovativ. Die Songs auf Trans Balkan Express wurden anderen Labels lizenziert und auf verschiedenen Compilations veröffentlicht. Das Album erregte auch die Aufmerksamkeit des berühmten Komikers Sasha Baron Cohen, besser bekannt als Ali G. Zwei Tracks von Trans Balkan Express werden bald in dem neuen 20th-Century-Fox-Kinofilm "Borats Guide to America", auftauchen.

Im Frühjahr 2006 lernte G. Popov Uwe Schmidt - auch bekannt unter seinen Künstlernamen Atom™ oder Señor Coconut - höchstpersönlich kennen. Der Soundzauberer ließ sich dazu überreden, bei der Produktion von OMFOs neuem Album mitzuwirken. Getrennt durch den Atlantik, wiewohl verbunden durch ein gemeinsames Ziel, tauschten sie Midi- und Audio-Files aus, frickelten an Sounds herum und testeten die Grenzen ihrer Soft- und Hardware aus. Es dauerte einen Monat, und das Album war fertig. Das Projekt We are the Shepherds wurde zur logischen Weiterführung des Vorgängers Trans Balkan Express. Die ironischen Kraftwerk-Referenzen beider Titel sollten das elektronische Musikkonzept unterstreichen.

Um seine Projekte der Weltöffentlichkeit zu präsentieren, stellte OMFO aus fünf außergewöhnlichen Leuten eine Band zusammen. Zur Band gehören das transsilvanische Wunderkind Vasil Nedea an Hackbrett und Akkordeon sowie der aserbaidschanischen Science-Fiction-Schreiber und Virtuose Rassul Kazimov an Târ (ein ohne Plektrum gespieltes Saiteninstrument) und E-Gitarre. Der Freiheitskämpfer und Geschichtenerzähler Bakhtiyar Eybaliyev, Sänger und Percussionist der Band, wird oft mich einer Nachtigall verglichen. Ebenso oft singt auch Fay Lovsky, die "Lady aus dem Jenseits". Sie spielt äußerst seltene Instrumente wie das Theremin und die singende Säge - was der Musik eine unheimliche und mysteriöse Stimmung gibt. Sie alle wirkten an den Aufnahmen von We are the Shepherds mit.

Das Spektrum vom OMFOs Werken breit gefächert. Er produziert Soundtracks für Erwachsenenvideos und komponiert Jingles für turkmenische Radiostationen. Für die Biennale in Venedig schrieb er den Soundtrack für den ersten zentralasiatischen Pavillon. OMFO spielt mit seiner Band, macht Solo-Shows, performed als Soundkünstler und sammelt Alltagsgeräusche. Eine seiner ganz aktuellen Wege Musik zu nutzen ist die Schöpfung "musikalischer Horoskope". Um seine musikalischen Ideen auch live perfekt umzusetzen und europäische Stereotypen einer Bühnenperformance zu durchbrechen, ist er auf der Suche nach den richtigen Locations: So spielt er eher in Kunstgalerien, Kinos, Theater, Planetarien und botanische Gärten als in Clubs.

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RELEASES

CD

Omnipresence
CD

We are the Shepherds
CD

Trans Balkan Express